dieser roadtrip führte uns über norddeutschland, dänemark, färöer und das nordmeer nach
island.
ferien waren vom 1.8. bis 12.9. zurück sein mußten wir zum 1.9. und konnten nicht vor dem 5.8. los. die fähre fuhr einmal die woche, das zeitfenster war damit vorgegeben.
das schiff brauchte auf dem hinweg 45 stunden, für die rückfahrt waren wir 64 stunden auf dem wasser, weil wir da schon nach herbstfahrplan unterwegs waren.
in island gehen die uhren nach, dort gilt die west european time (wet). island hat keine sommerzeit, der zeitunterschied zu unserer sommerzeit beträgt zwei stunden. der sonnenuntergang im august ist zwischen neun und halbelf uhr abends, sonnenaufgang zwischen halbfünf und sechs uhr in der früh. es ist also meistens hell und deshalb ist august nicht der monat, um in den genuss der aurora borealis, der nordlichter, zu kommen, dafür bieten sich die wintermonate an.
wir fuhren antizyklisch am sonntag den 7.8. richtung norden und kamen drei wochen später am sonntag den 28.8. wieder zurück. unser versuch mit dem autozug über nacht vom münchner ostbahnhof bis hamburg altona zu fahren, scheiterte bei der buchung an den nachfragen des verlademeisters. der toyota war ein paar zentimeter zu breit auf dachhöhe.
für penny und tiger war gut gesorgt während wir verreist waren.
die meisten sehenswürdigenkeiten des golden circle und diamond circle erreichten wir von zwei basislagern aus, bei denen wir vier und fünf tage blieben. insgesamt gut 6.000 kilometer standen auf dem programm, davon die hälfte auf island, der rest war an- und abreise. hinzukamen weitere etwa 3.000 kilometer zu schiff auf der
nordsee und dem
europäischen nordmeer.
in island gibt es neben der bekannten
ringstraße und dem netz befestigter straßen die "f-straßen" genannten
hochlandstraßen, über die streckenabschnitte unserer route führten. am besten konnte es mal wieder google. die beschränkung auf zehn stationen beim google routenplaner ließ sich mit
google my maps umgehen.
weiterhin hatte der kortabók road atlas bei der planung unterstützt. er kennt nicht nur die f-straßen, sondern weiß zudem auf welchen strecken furten zu passieren sind. deshalb durfte der atlas auch mitfahren. vor ort hatten wir ihn nicht oft gebraucht, aber manchmal war es ganz praktisch eine analoge karte zur hand zu haben.
wir hatten uns einiges vorgenommen und manches von vornherein ausgeschlossen, weil dreizehn tage netto nicht reichen, um alles anzuschauen, was es in island anzuschauen gäbe.
vestmannaeyjar hatte es nicht ins programm geschafft, auch die
westfjorde lagen zu weit abseits unserer route.
golden circle und
diamond circle wollten wir natürlich abarbeiten. als bonusprogramm ereignete sich ein erneuter vulkanausbruch in der nähe des
fagradalsfjall. es bildete sich ein dreihundert meter langer erdriss, aus dem lava austrat. ein vorheriger ausbruch des unterirdischen vulkanischen systems der
reykjanes-halbinsel hatte im vergangenen jahr von märz bis september angehalten, ehe er nach drei monaten stillstand im dezember 2021 offiziell für beendet erklärt worden war. wir waren schon etwas traurig, aber dann war rechtzeitig für uns wieder angeheizt. lavaströme statt touristenströme!
neben sightseeing suchten wir vor allem ruhe und waren bereit auf die eine oder andere sehenswürdigkeit zu verzichten und stattdessen die weniger prominente natur mit geringerem andrang zu genießen. wir hatten viel programm und wenig zeit, das half nicht beim finden von ruhe. unsere mittouristen an den hotspots waren noch zahlreicher, als wir es erwartet hatten. der andrang am gullfoss war nicht viel anders als beim eiffelturm in paris. abseits der touristenrouten waren wir schnell allein und im hochland begegneten uns vereinzelt andere geländewagen oder motorräder, ansonsten nur natur und absolute ruhe.
reiselektüre für island war gar nicht so einfach, vielleicht etwas über elfen und trolle oder ein buch zum film, denn filme wurden in island einige gedreht. tolkiens trilogie "herr der ringe" zählt nicht dazu, die wurde ausschließlich in neuseeland gedreht. wenn es aber irgendwo elfen gibt, dann in island. auch "die blaue lagune" nach dem roman von henry de vere stacpoole wurde nicht in island, sondern auf den fidschi-inseln gedreht, obwohl es auch in island eine blaue lagune gibt. in island gedreht wurden zum beispiel "interstellar", "das geheime leben des walter mitty", "lara croft: tomb raider", "die reise zum mittelpunkt der erde", "captain america: civil war", "game of thrones" und der james bond von 2002, "stirb an einem anderen tag". zum lesen wurde es jules vernes "die reise zum mittelpunkt der erde". schon das kapitel zur anreise von hamburg nach reykjavík beinhaltete parallelen zu unserer schifffahrt, wenngleich wir etwas schneller unterwegs waren.
um visa mußten wir uns diesmal nicht sorgen, island ist mitglied im schengener abkommen, dänemark sowieso.
mobilfunk war ebenfalls kein problem, die regelungen innerhalb der eu gelten auch für island aber
nicht für färöer und natürlich auch nicht auf see, da empfiehlt es sich, mobile daten abgeschaltet zu lassen.
corona war bei der planung kein thema, aber man hatte es im hinterkopf. kurz bevor wir starteten ergab ein check auf der webseite des
auswärtigen amts, dass es derzeit keine besonderen einreisebestimmungen für dänemark oder island gab. auch auf der webseite der
smyrill line, unseres fährenbetreibers, war nichts vermerkt, was wir bezüglich covid-19 zu beachten hätten.
auf geht's!
tag 0 - 453 km
die etappe am ersten tag war weit, gerade wenn man keinen schnellen wagen hat. der land cruiser ist alles mögliche, schnell ist er nicht. wir starteten also ausnahmsweise am tag 0 und arbeiteten schon mal ein bisschen der strecke von tag 1 ab.
es war samstag, lucie musste noch arbeiten, wir holten sie am nachmittag direkt in augsburg ab und fuhren von dort bis osterfeld in sachsen-anhalt. die erste nacht auf reisen verbrachten wir im
atrium hotel amadeus unweit der a9 auf der es am nächsten morgen weiter ging über leipzig nach tarp. hamburg-erprobte nachbarn rieten eindringlich davon ab den kürzeren weg über die a7 und die
kasseler berge zu fahren.
am ende hätten die kasseler berge auch nicht schlimmer sein können, wir standen im stau und fuhren stop and go bis die kupplung stank. ein schweizer bmw hatte sich überschlagen und unsere autobahn war gesperrt.
das hotel in sachsen-anhalt glänzte mit superfreundlichem service und feiner veganer speisenauswahl.
tag 1 570 km
tarp.
strecke machen in richtung norden.
wir übernachteten im
landgasthof tarp in schleswig-holstein nahe flensburg.
tag 2 374 km
hirtshals.
weiterfahrt in die dänische hafenstadt hirtshals, wo am nächsten morgen unsere fähre ablegte, wir blieben also nur eine nacht.
das städtchen liegt an der küste des
skagerrak, des teils der nordsee zwischen der nordküste jütlands in dänemark, der südküste norwegens und der nördlichen westküste schwedens. zu den im internet zu findenden sehenswürdigkeiten zählt neben dem
nordsee-ozeanarium und dem leuchtturm auch die hirtshals münzwäscherei, sonst gibt es dort nicht viel zu sehen ist man versucht zu denken.
weit gefehlt. nebem maritimem flair und traumhaften küstenlandschaften empfiehlt sich ein besuch der
råbjerg mile. die größte wanderdüne dänemarks erinnerte uns an die reise durch den
wilden osten 2018, als wir die
lontzkedüne in polen und die
parnidis-düne in litauen auf der
kurischen nehrung besuchten. nach der vielen fahrerei war die råbjerg mile eine willkommene abwechslung mit etwas bewegung an der luft (danke claudi für den tipp). vom parkplatz der wanderdüne war es nur noch eine halbe stunde zu unserer unterkunft
hotel strandlyst.
tag 3 0 km
hirtshals.
einschiffung nach island. abfahrt 11:30 uhr.
bemerkenswert, dass eine fähre auch ohne chaos beladen werden und pünktlich ablegen kann.
tag 4 0 km
auf see.
das hochdruckgebiet, in dem wir die letzten wochen verbrachten und das auch über hirtshals noch für sonnenschein sorgte lag hinter uns. seit vier uhr früh merkten wir den seegang und es regnete. gegen elf uhr durchsage des kapitäns: "rough sea, five meter waves, all fine with the ship", statt frühstück und mittagessen gab es dimenhydrinat, wir waren alle etwas seekrank. gegen nachmittag ließen wellen und reiseübelkeit nach, nur noch drei bis vier meter hohe wellen.
als einstimmung auf island genossen wir das inzwischen etwas bessere wetter im hot tub an bord, während das schiff durch die fjorde der färöer glitt um in tórshavn anzulegen.
tag 5 444 km
hrífunes.
wir hatten uns etwas an das auf und ab der wellen gewöhnt. in der früh genussfahrt durch einen fjord im osten islands auf dem weg zum hafen. ankunft in seyðisfjörður gegen 8:15 ortszeit, das schiff war überpünktlich.
ausschiffung verlief problemlos, wir deckten uns erstmal im supermarkt mit dem notwendigsten ein. der erste tag auf island war lang.
wir fuhren vom osten in den süden und nahmen die abkürzung über den
öxi-pass.
das wetter meinte es gut mit uns und so konnten wir die fantastische landschaft in der sonne genießen. das war gar nicht selbstverständlich, die letzten wochen regnete es hier oft.
erste sehenswürdigkeit war ein wasserfall derer es auf island zuhauf gibt und ihre namen enden alle auf "foss". wir stoppten am folaldafoss nach etwa 87 km fahrt.
von dort ging es 195 km weiter zur gletscherlagune
jökulsárlón.
auf eine zodiac bootstour verzichteten wir, die eisberge waren vom ufer aus gut zu sehen und die sonne sorgte für die richtige beleuchtung. wir konnten den mehrwert der bootsfahrt im verhältnis zu rund zwei bis drei stunden zeit und vierhundert euro, die für fünf leute angesagt gewesen wären, für uns nicht sehen.
60 km weiter stoppten wir beim
svartifoss, wir sind nicht zum spass hier.
nochmal 100 km fahren und wir erreichten gegen halbneun uhr abends unser erste unterkunft
hrífunes nature park. nach dem langen tag hatten wir uns sauna und hot tub verdient, allerdings war es schon zu spät und wir zu müde, um den mit holz beheizten hot tub noch wirklich hot zu bekommen. es blieb bei der sauna und danach ins bett. wieso schwankte hier nichts?
tag 6 216 km
hrífunes.
heidelbeeren fürs frühstück gab es hier überall.
wir schenkten uns das flugzeugwrack am schwarzen strand von
sólheimasandur und die fünfundvierzig minuten fussweg einfach.
stattdessen fuhren wir etwas weiter zum gut 100 km von unserem haus gelegenen
seljalandsfoss. es brauchte wasserfeste kleidung, um hinter den wassersturz zu gehen.
anschließend besuchten wir den schluchtbewohner
gljúfrabúi nur ein paar hundert meter weiter, hier kamen die extra angeschafften gummistiefel zum einsatz.
patschnass waren am ende trotzdem alle und wir hatten viel spass dabei.
auf dem hinweg lag der
skógafoss, auf dem rückweg hielten wir in
vík beim strand reynisfjara.
der strand reynisfjara ist der berühmteste schwarze sandstrand auf island und einer der bekanntesten weltweit.
der schwarze lavastrand gilt wegen seiner sneaker-wellen auch als einer der gefährlichsten strände. sneaker-wellen, auch sneaker waves, schlafwellen oder königswellen genannt, sind wellen, die unerwartet auftreten und die überraschend groß und stark werden. wir passten gut auf und befolgten die sicherheitshinweise am strand.
abends hot tub, diesmal bekamen wir ihn schön heiß und genossen den blick auf den gletscher von der wanne aus.
tag 7 208 km
hveragerði.
weiter richtung westen. das wetter spielte gut mit auf diesem 75 km langen streckenabschnitt mit einigen furten. es ging über die
f208 zur geothermischen oase
landmannalaugar im hochland.
wir starteten früh und begegneten nur wenigen anderen fahrzeugen. für die furten kamen erneut die gummistiefel zum einsatz, annette fand zielsicher gute wege durch die flüsse, die der toyota unaufgeregt durchquerte.
am ziel angekommen genossen wir ein bad im warmen wasser der geothermalen quellen.
von landmannalaugar ging es weitere gut 130 km bis
hveragerði, wo unser basislager für die nächsten vier tage war. gegen drei uhr nachmittags erreichten wir das
strýta guesthouse.
tag 8 201 148 km
hveragerði.
heute stand der
golden circle auf dem plan aber wir disponierten um, weil die wetter- und windvorhersage für den vulkan
fagradalsfjall gut war.
am abend des 19. märz 2021 begann der vulkan lava zu speien und erschuf für genau sechs monate eine spektakuläre szenerie. danach war wieder schluß.
pünktlich zu unserem anstehenden reisebeginn gab fagradalsfjall seit 3.8.22 wieder gas und wir waren dort am hottesten spot islands und nutzten diese seltene und besondere gelegenheit. gut fünf kilometer aufstieg durch unwegsames steiniges gelände belohnten alle sinne, man spürte die hitze, man hörte die eruptionen und man sah die lava tanzen wie in einem hexenkessel. spektakulär, atemberaubend, insbesondere wenn man zu tief hinunter stieg, wo sich giftige gase sammeln konnten.
danach entspannen auf der veranda unseres typisch isländischen wellblechhauses in der guten abendsonne.
wir grillten auf dem abgerockten weber gasgrill und schauten ins endlose grün, beobachteten die pferde und fohlen und ließen den tag im hot tub ausklingen.
die mädels hatten mittlerweile ernsthafte beziehungen zu zwei hunden und einer katze vom naheliegenden pferdehof aufgebaut.
tag 9 102 201 km
hveragerði.
heute hätte islands hauptstadt
reykjavík auf dem programm gestanden, es galt aber den golden circle nachzuholen, daher musste reykjavík warten und fand gekürzt nach der blue lagoon statt.
das pflicht-programm für jeden island-touristen, egal ob kreuzfahrer, eingeflogen oder mit der fähre angereist, egal ob selbstfahrer oder mit dem bus unterwegs, ein jedes begibt sich auf den gullni hringurinn.
station eins war der
þingvellir nationalpark.
bereits um 930 wurden dort jährlich volksversammlungen abgehalten, es handelt sich dabei um eines der ältesten parlamente der welt. im weiteren umfeld von þingvellir wird auch das auseinanderdriften der amerikanischen und eurasischen tektonischen platten durch imposante felsspalten und risse sichtbar, vor allem an der almannagjá (allmännerschlucht).
station zwei war der
große geysir, namensgeber aller springquellen, im geothermalgebiet
haukadalur.
neben dem großen geysir, dessen aktivität seit einigen jahren sehr gering ist, gibt es hier den geysir
strokkur, der genauso zuverlässig wie
old faithful, den wir auf unserer
usa-reise 2015 besuchten, etwa alle zehn minuten seine kochende wasserfontäne gen himmel speit.
station drei war
gullfoss, der goldene wasserfall.
eigentlich ist der golden circle etwa 300 km weit, das ist allerdings von reykjavík aus gerechnet. unsere unterkunft war etwas näher dran und deswegen sparten wir uns heute 100 km und kamen früher in den hot tub.
tag 10 187 km
hveragerði.
wir besuchten die
blaue lagune.
danach streunten wir in islands hauptstadt reykjavík und fuhren auf den glockenturm der hallgrímskirkja. fish and chips im reykjavík fish restaurant. letzter abend im stryta guesthouse.
tag 11 302 km
sauðárkrókur.
über die
f35 zogen wir weiter nach norden. es ist eine von zwei straßen, die den süden mit dem norden über das hochland verbinden.
in der nacht bevor wir aufbrachen kam per sms eine unwetterwarnung von
safetravel für die central highlands, welche die f35 durchmisst. die angekündigten windgeschwindigkeiten kannten wir schon von der fähre und weil heute vor allem fahren auf dem programm stand, störte uns das schlechte wetter nicht sehr.
der wind war tatsächlich extrem. wenn er von hinten kam, überholte uns der staub, den der land cruiser auf der unbefestigten straße aufwirbelte. unterwegs sahen wir radler sich mit 45 grad seitlich gegen den wind stemmen, vorwärts kamen sie kaum.
auf hveravellir waren wir im sehr netten gasthaus und wagten uns bei gefühlten zwei grad und um die zehn windstärken in den natürlichen hot tub.
auf dem weiteren weg in den norden stoppten wir in
glaumbær und besichtigten einen alten in torfrasenbauweise errichteten hof.
am nachmittag erreichten wir das
hótel tindastóll in saudárkrókur, wo wir eine nacht verbrachten, bevor es weiterging nach hrafnagil in der nähe der stadt
akureyri.
tag 12 133 km
hrafnagil.
es schien wieder die sonne. wir fuhren direkt weiter auf der ringstraße nach
hrafnagil im norden islands. dort blieben wir die nächsten fünf tage im
old farm - íslandsbærinn.
unterwegs stop in
akureyri. die stadt liegt nur ein paar kilometer entfernt von "old farm - íslandsbærinn". neben veganen hot dogs glänzt der ort mit roten amplen in herzform und öffentlichen mülleimern mit wollpullis im katzenoutfit, es ist oft kalt hier. auch in der auslage eines schaufensters liegt dort gerne eine katze. wir trafen trolle und schauten uns die kirche an.
einer sage nach warf der gesetzsprecher am alþingi parlament, þorgeir ljósvetningargoði, die nordischen götterstatuen während der christianisierung den wasserfall hinunter, welcher fortan goðafoss genannt wurde. diese szene ist auf einem der fenster in der kirche von akureyri abgebildet. die orgel in selbiger kirche wurde übrigens gebaut von steinmeyer & co. aus dem bayerischen öttingen.
tag 13 170 225 km
hrafnagil.
whale watching in húsavík hätte heute angestanden, aber die wettervorhersage erforderte eine spontane umstellung der reihenfolge. das team von
north sailing schreibt [..]we are expecting weather to deteriorate and the seas to get rougher due to the forecasted strong winds[..]. vergangenen abend begann es auch wieder zu regnen.
wir behielten also an diesem regnerischen tag festen boden unter den füßen und erkundeten das gebiet um den
mývatn, den mückensee, der diesen namen nicht umsonst trägt. wir sahen trotzdem kaum mücken, weil die nicht so pflichtbewußt wie die touristen bei jedem wetter ihrer bestimmung nachgehen.
wir schauten uns die pseudokrater in
skútustaðir an und das lavafeld
dimmuborgir. den
tuffring hverfjall betrachteten wir vom parkplatz aus und entschieden nicht der touristenkarawane auf den krater zu folgen, weil es gerade kräftig regnete.
weiterhin besuchten wir die lavahöhle
grjótagjá. sie liegt an einer an der oberfläche sichtbaren geologischen verwerfungszone zwischen den kontinentalplatten von amerika und europa. bei einem spaziergang, um den touristen am drehort von "game of thrones" zu entkommen, stand ein fliegenpilz am weg.
anschließend die
solfataren bei hveraönd am
námaskarð pass, die mit dem blubb.
die
krafla lavafelder schenkten wir uns, es war schon spät und wir hatten bereits einen impression overflow. lavafelder hatten wir einige tage zuvor am fagradalsfjall und heute in dimmuborgir gesehen.
bevor wir zurückfuhren, wollten wir es uns im warmen geothermalwasser des
mývatn nature bath gut gehen lassen, wir hatten jedoch nicht vorgebucht und das bad war voll. wir waren ganz froh, dass wir nicht gebucht hatten und uns das volle bad ersparten.
gefühlt war heute der touristische andrang bei den sehenswürdigkeiten am größten, trotz schlechten wetters. am golden circle mag mehr los sein, aber hier waren die hot spots kleiner und die busfüllungen verliefen sich nicht so gut.
wir waren jedenfalls tapfere touristen und hatten uns nach diesem neun-stunden-tag den hot tub auf der terrasse verdient.
tag 14 345 km
hrafnagil.
und es regnet. wir mussten uns noch daran gewöhnen, dass in island nicht immer die sonne scheint.
es ging in den
jökulsárgljúfur nationalpark mit europas mächtigstem wasserfall
dettifoss. wir fuhren die ostseite über die halbinsel
tjörnes und die
schlucht ásbyrgi an. von dort wanderten wir zum
selfoss. zur einstimmung auf dem hinweg stop am
goðafoss, dem götterwasserfall.
nach dem golden circle im südwesten hatten wir gestern und heute nun auch den
diamond circle, den demantshringurinn, im nordwesten weitgehend abgearbeitet.
tag 15 225 km
hrafnagil.
das wetter war besser heute, es hatte aufgehört zu regnen und etwas blauer himmel lugte durch die wolken.
wir hatten whale watching in
húsavík gebucht. beim einchecken erklärte uns die freundliche dame, dass die wetterbedingungen immer noch sehr "rough" wären, wind und starker wellengang, das boot würde schaukeln und wir nass, die chance wale zu sehen sei nur mässig hoch. wir entschieden gegen drei stunden unangenehme bootsfahrt, um am ende nichts außer wellen zu sehen und gingen stattdessen ins örtliche walmuseum, ein sehr informativer ort.
der ausgefallene bootsausflug bescherte etwas freizeit abseits des touristischen programms. ein trip in die highlands auf der f821 (eyjafjarðarleið) bot sich an.
unser haus lag an der 821, die einige kilometer weiter in richtung berge zur f-straße wird. die bergstraße führt von der farm hólsgerði in das tal eyjafjarðadalur rauf ins hochland und die arktische wüste sprengisandur. es ist die höchste straße islands, die bis auf 944 meter über dem meeresspiegel führt.
tag 16 86 km
hrafnagil.
auf dem rücken von isländern ließen wir unsere reise ausklingen.
pólar hestar bietet reittouren im norden von island an, das war nur eine gute halbe stunde weg von unserem basislager.
tag 17 284 km
seyðisfjörður.
unsere rundreise ging zu ende. die letzte nacht auf island verbrachten wir im
við lónið guesthouse in seyðisfjörður, wo am nächsten tag die fähre nach dänemark ablegte.
bis zum boarding war noch zeit für einen letzten ausflug nach borgafjördur eystri bzw. ins vök baths.
für unsere nächste islandreise haben wir gelernt:
(1) |
es wird praktisch jeden tag irgendwo gebadet, sei es im hot tub oder einer hot spring, wenn die standardsehenswürdigkeiten abgearbeitet sind. eine gute übersicht der hotsprings gibt es hier.
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(2) |
vor allem die f-straßen machen laune. nächstes mal weniger touristische hotspots und mehr hochland. eine übersicht gibt es auf wikipedia, leider in isländisch, dafür vollständig mit namen und kartenlinks.
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(3) |
die isländer sind stolz auf ihr kranavatn. wenn das leitungswasser aus den bergen kommt, dann ist es wirklich gut. geothermalwasser aus der leitung schmeckt gerne schweflig und macht keinen guten tee. beim waschen fühlt es sich etwas schmierig an.
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(4) |
in island zieht man die schuhe aus, bevor man ein haus betritt. das gilt für häuser, die man mietet, aber zum beispiel auch in der hütte auf hveravellir.
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(5) |
früh aufstehen lohnt sich, um vor den bussen am hotspot zu sein. na ja, das gilt wohl auch für paris, london und new york.
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(6) |
es gibt kein normales bier im supermarkt, nur leichtbier mit maximal 2,25 volumenprozent alkohol. richtiges bier, wein und spirituosen gibt es nur in den staatlichen vínbúðin.
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(7) |
am ende entscheidet immer das wetter und es ist launisch und wechselhaft. regelmäßige checks auf safetravel empfehlen sich.
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tag 18 0 km
seyðisfjörður.
abfahrt fähre acht uhr abends. wind 11 m/s, wellen 1-2 meter. ruhige nacht.
tag 19 0 km
auf see.
mittags smørrebrød mit eiern & garnelen und geräuchtertem färingischem lachs.
nachmittags um vier stop in färöer, kurzer landgang bei sonnenschein. weiterfahrt gegen acht uhr abends.
wind auffrischend über nacht bis 15 m/s, wellen bis 3 meter. ruhige nacht.
tag 20 0 km
auf see.
wenig wind, wenig wellen. tagsüber strahlender sonnenschein, ruhige nacht.
lesen, fernsehen, in der sonne sitzen, smørrebrød, erholung von den strapazen der rundreise, die leider viel zu schnell vorbei ging.
tag 21 900 km
ankunft der fähre in dänemark um zehn uhr vormittags. von hier ging es zurück über augsburg nach poing.
übernachtung irgendwo unterwegs.
tag 22 450 km
poing.
ende.